Bunte Schullandschaft erhalten

IMG_0030Die Grafschaft verfügt über ein buntes und vielfältiges Schulsystem“, befindet der Grafschafter CDU-Kreisvorsitzende Reinhold Hilbers in seinen einleitenden Worten zu einem schulpolitischen Diskussionsabend mit dem CDU-Bildungsexperten Kai Seefried, der auf Einladung von Hilbers in die Grafschaft gekommen war. Es sei die Aufgabe des Landes dieses durchlässige und bedarfsgerechte Angebot weiter zu erhalten und zu stärken, damit sich die ganz unterschiedlichen Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit ihren Eltern für die individuell am besten geeignete Schulform und Laufbahn entscheiden könnten. Gleichzeitig plädierte Hilbers dafür die Schule nicht gänzlich vom Leistungsgedanken zu befreien. „Gute Schülerinnen und Schüler haben gute Noten verdient – Leistung muss auch in der Schule Ansporn sein“, meint Hilbers mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen wie die Abschaffung der Noten in der Grundschule oder auch den Wegfall der Schullaufbahnempfehlungen.

Der Schulpolitiker Seefried stieß sodann in das gleiche Horn: „Gleichmacherei darf in unserem Schulsystem keine Chance haben: Alle Menschen sind verschieden und nur ein vielfältiges Bildungssystem statt eines einfältigen Bildungsangebots kann den ganz unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung tragen.“ Entsprechend erteilte Seefried der geplanten Schulgesetzreform der rot-grünen Landesregierung auch eine Absage. Die CDU baue auf bewährte Strukturen. Es sei nun nicht an der Zeit wieder eine Strukturdebatte vom Zaun zu brechen, wie es Rot-Grün nun ohne Not tue. „Wir wollen über Inhalte und Qualität reden und die Schülerinnen und Schüler nach ihren Bedürfnissen fordern und fördern“, erläutert Seefried den Ansatz der niedersächsischen Unionsfraktion. Darum habe man auch einen Gegenentwurf zum rot-grünen Konzept in den Landtag eingebracht. Dieser sehe zum Beispiel das Abitur nach Maß vor, bei dem die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Eltern entscheiden können, ob das Abitur nach acht oder neun Gymnasialjahren abgelegt werden soll.

Für die Eltern erklärte der Kreiselternsprecher Ferdinand Schwank: „Aktuell meint die Landespolitik schon wieder mit einer Novelle, die Schulformen ändern zu müssen. Dabei interessiert die Eltern die Frage der verschiedenen Schulformen nur am Rande. Die Frage der Qualität der Bildung steht für Eltern klar im Mittelpunkt.“

Der Kreistagspolitiker Rolff-Rüdiger Kopper macht deutlich, dass der Landkreis Grafschaft Bentheim in den vergangenen Jahren viel in die Schullandschaft investiert habe. Dass nun durch die Schulgesetznovelle wieder Unruhe an den Schulen ausbreche, sei bedauerlich. Aus kommunalpolitischer Sicht sei diese Debatte daher schädlich.