Chancen für Familienbetriebe erhalten

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Zu einem Arbeitsbesuch hatte der Grafschafter CDU-Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers seinen Fraktionsvize-Kollegen Frank Oesterhelweg, MdL eingeladen. Gemeinsam besichtigten die beiden Landespolitiker den landwirtschaftlichen Familienbetrieb Brink in Nordhorn. Diesen auf die Ferkelaufzucht spezialisierten Hof bewirtschaftet Lambertus Brink gemeinsam mit seinem Sohn Hendrik. Nachdem der Hofnachfolger seine landwirtschaftliche Ausbildung und die zweijährige Fachschule beendet hatte, investierte die Familie in den Ausbau des bestehenden Hofes, um die Ertragskraft des Hofes zu sichern, von der vier Generationen leben.

Die Unionsabgeordneten zeigten sich beeindruckt vom Familienbetrieb, der „einmal mehr deutlich macht, was es heißt Familienbetrieb zu sein und ein krasser Gegensatz ist zu dem in vielen Vorurteilen in der Öffentlichkeit weit verbreiteten Bild der Massentierhaltung“, wie Hilbers sagt. Landwirte kämen immer wieder in die Kritik von Tierschützern, Verbrauchern und Medien. „Meistens greift die Kritik aber fehl“, meint Oesterhelweg, der als stellvertretender CDU-Fraktionschef für den Bereich der Landwirtschaft zuständig ist. „Qualität und Sicherheit genügen den weltweit höchsten Standards“, attestiert er und gibt selbstkritisch zu: „Eines der Hauptprobleme liegt im Bereich der Information und Kommunikation.“ Die Landwirtschaft habe es in den letzten Jahren häufig verpasst, unberechtigter Kritik entgegenzutreten. Die öffentlichkeitswirksamen Skandale der vergangenen Zeit hätten bei den Bürgern ein falsches Bild entstehen lassen. Dabei sei die Landwirtschaft auch heute noch ganz überwiegend familiär geprägt.

Reinhold Hilbers und Frank Oesterhelweg ist es daher ein Anliegen, die Zukunftschancen von Familienbetrieben zu sichern. Betriebe, wie der von Familie Brink, leisteten täglich gute Arbeit und produzieren qualitativ hochwertige, sichere Lebensmittel. Das System der familienbäuerlichen Landwirtschaft habe eine nachhaltige, über Generationen bestehende Tradition, die sich als stabil und gegenüber sich verändernden Bedingungen als überlegen und konkurrenzfähig erwiesen habe. Sie könnten sich auch in der Globalisierung gegen außerlandwirtschaftliche Investoren durchsetzen, meint Oesterhelweg. Dafür müssten aber entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Genau das Gegenteil betreibe momentan jedoch die rot-grüne Landesregierung. „Immer neue Auflagen und Schikanen werden die bäuerliche Landwirtschaft nicht stärken, weil den Betrieben oft die Liquidität fehlt, kurzfristig neue Investitionen zu stemmen. Damit spielt die Bürokratie des grünen Landwirtschaftsministers Meyer den großen kapitalkräftigen Konzernen in die Hände.“, ärgert er sich. Als Beispiel führt der Abgeordnete das von Rot-Grün geplante neue Verbandsklagerecht im Tierschutzbereich an, durch das Baugenehmigungsverfahren für Ställe verlängert und verteuert würden, ohne dass damit der Tierschutz verbessert werde: „Ein reines Bürokratie-Monster, das niemandem nützt.“ Zustimmend fordert Bauer Lambertus Brink von der Politik: „Lasst uns in Ruhe arbeiten und gebt uns Verlässlichkeit.“

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Im anschließenden Fachgespräch mit Vertretern der Landwirtschaft ging es um aktuelle Fragen der Landwirtschaft. „Die Situation auf den Höfen ist ernst. So habe ich das noch nicht erlebt”, eröffnet Reinhold Hilbers die Diskussion mit Landwirten aus der Grafschaft. „Wenn wir an den Marktpreisen nichts ändern können, sollten wir die Landwirte in dieser schwierigen Zeit nicht noch zusätzlich mit neuen Auflagen und Regelung belasten“, meint Hilbers. Das könne man auch auf später verschieben.

Oesterhelweg machte klar, dass er auch gekommen sei, um zuzuhören. Wie auch Hilbers schilderte er, dass die CDU im Landtag ein ganzes Bündel von Maßnahmen vorgeschlagen habe, um die Situation der Landwirte zu verbessern. Von Bürgschaften über die Unterstützung bei der Erschließung neuer Märkte bis zur Stärkung des Einflusses der Milchproduzenten. Die Projekte befänden sich nunmehr in der parlamentarischen Anhörung.

Daneben standen Fragen wie das Nährstoffmanagement und das Image der Landwirtschaft im Mittelpunkt des Fachgesprächs. Die Landwirte formulierten den eindringlichen Appell, dass die CDU sich weiter für eine rechtzeitige Auszahlung der Prämien in diesem Jahr bemühen möge und nicht lockerlassen solle. Es dürfe nicht wieder zu solchen Verzögerungen kommt, wie sie die Niedersächsische Landesregierung im vergangenen Jahr zu vertreten hatte. Frau Werdermann vom Grafschafter Landvolk gab den Politikern mit auf den Weg, den Bau von Güllelagerstätten auch in Regionen mit einer hohen Viehdichte, wie der Grafschaft Bentheim, zu fördern. Das könnte helfen, den Naturdünger besser und gezielter zu managen.