Fachkräftemangel ist politische Herausforderung

Als „große politische Herausforderung auf allen Ebenen" bezeichnete  der Grafschafter Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers den Fachkräftebedarf  während seiner Sommertour in Uelsen beim Landmaschinen-Unternehmen Engeres Söhne. Hilbers und die Grafschafter CDU besuchten das Unternehmen, um sich ein Bild von dem Betrieb zu machen, der sich selbst als „Partner der Landwirtschaft" beschreibt und seit mehr als 140 Jahren besteht. Verkauf und Reparaturen von Landmaschinen bilden dabei das Kerngeschäft des in der vierten Generation von Gerd-Jürgen Engbers geführten Geschäfts. Darüber hinaus besteht eine Abteilung Kommunalmaschinen und Gartentechnik, sowie ein Aral-Vertrieb mit Tankwagen und Tankstellen.

Hilbers hob bei dem Besuch die Bedeutung der Landwirtschaft in der Grafschaft hervor: „Das Unternehmen Engbers Söhne ist mit seinen ungefähr 50 Mitarbeitern ein Beispiel dafür, wie viel Wertschöpfung und Beschäftigungseffekte an der Landwirtschaft hängen. Daher brauchen Mittelständler wie auch Landwirte eine gute Perspektive bei uns.“

Seit einigen Wochen suche das Traditionsunternehmen zur Unterstützung der 48-köpfigen Belegschaft fünf weitere Landmaschinenmechaniker, werde allerdings nicht fündig, erklärte Gerd-Jürgen Engbers seine Sorgen.

Hilbers sicherte zu, das Problem in die politische Arbeit aufzunehmen: „Auf allen politischen Ebenen müssen wir uns dieses Problems annehmen." Von der Bundes- über die Landes- bis hin zur kommunalen Ebene müssten Konzepte und Ideen entwickelt werden, um dem immer stärker werdenden Fachkräftemangel gerade in technischen Berufen entgegenzuwirken. Daher versuche die Landesregierung bspw. die Zahl der Praxistage an Schulen zu erhöhen und für technische Berufe zu werben. „Nur wer weiß, was technische Betriebe machen und wie viel Freude die Arbeit in einem solchen Unternehmen macht, wird sich für eine technische Ausbildung entscheiden", meint Hilbers. Die Schulabbrecherquote ist nach Angaben von Hilbers seit Übernahme der Regierungsverantwortung in Niedersachsen mehr als halbiert worden. „Uns dürfen zukünftig auf dem Weg zur Ausbildungsfähigkeit keine jungen Menschen verloren gehen“, betont Hilbers.

Auch auf Landkreisebene sei man aktiv und wolle beispielsweise mit einer Berufsstarter-Messe in Zusammenarbeit mit den Berufsschulen, Marktplätze für den Ideen- und Informationsaustausch etablieren, auf der sich lokale Unternehmen und die Auszubildenden von morgen kennenlernen können. „Wir haben das Problem längst  erkannt und werden weiter daran arbeiten, dem Fachkräftebedarf gerecht zu werden", verspricht Hilbers. Ohne Fachkräfte gäbe es kein wirtschaftliches Wachstum und ohne wirtschaftliches Wachstum werde man mittelfristig „auf keinen grünen Zweig kommen", sagt der gelernte Betriebswirt Hilbers.