Landesministerium will Ausbildung von Niederländischlehrern in Nordhorn einstellen

Besorgt zeigt sich der Grafschafter CDU-Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers über die Pläne des Niedersächsischen Kultusministeriums, die bisherige Seminarstelle für Niederländisch am Studienseminar in Nordhorn offenbar ersatzlos zu streichen. Damit würde in Nordhorn keine weitere Ausbildung von Niederländisch-Lehrern erfolgen. Stattdessen solle diese anscheinend nur noch in Aurich stattfinden.

Das Studienseminar für Grund-, Haupt- und Realschulen in Nordhorn bildet die zukünftigen Lehrkräfte im Anschluss an ihr Studium aus. Die Schulen in der Umgebung des Seminars dienen als Ausbidlungsschulen für die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst. Die Verteilung der Standorte der Studienseminare über das ganze Land trägt dazu bei, die Schulen der Regionen mit Lehrkräften zu versorgen. „Da bei uns in der Grafschaft nun einmal viel Niederländisch unterrichtet wird und wir in der Grenzregion auf Lehrer, die niederländisch unterrichten können, angewiesen sind, gehört so ein Angebot in das Studienseminar nach Nordhorn und nicht wo anders hin“, befindet Hilbers. 

Bereits in der ersten Jahreshälfte hatte Hilbers von einem erheblichen Rückgang der Zuweisungen von angehenden Lehrkräften am Studienseminar in Nordhorn berichtet. Reinhold Hilbers hatte die Zahlen zur Entwicklung der Ausbildungssituation für angehende Lehrkräfte für die Lehrämter an Grund-, Haupt- und Realschulen in Niedersachsen bei der Niedersächsischen Landesregierung angefragt. In der damaligen Antwort hieß es wörtlich: „Eine Veränderung der Standorte ist nicht geplant, folglich sind auch keine Änderungen der mit diesen Standorten verbundenen Zuständigkeiten vorgesehen.“

„Dass die Landesregierung nach nur sechs Monaten offensichtlich eine Veränderung vornehmen will, ist äußerst bedauerlich“, ärgert sich Hilbers und kündigt an, sich an das zuständige Ministerium zu wenden. Die Entscheidung müsse unbedingt überdacht werden. „Der Schlüssel zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und europäischen Integration liegt vor allem in der Bildung. Der Erwerb von Sprachkenntnissen ist dabei gerade in der Grenzregion von ganz zentraler Bedeutung. Die Pläne des Ministeriums sind kontraproduktiv.“, ist sich Reinhold Hilbers sicher.