Agrarpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion besuchte die Emslandstärke in Emlichheim

Emlichheim. Auf Einladung der Erzeugergemeinschaft Stärkekartoffeln und der Firma Emsland-Stärke hat jüngst ein Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Kues und dem agrarpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, bei der Emslandstärke in Emlichheim stattgefunden. Gemeinsam mit den Landtagskandidaten Friedrich Kethorn, Reinhold Hilbers und Bernd-Carsten Hiebing diskutierten sie über die Auswirkungen der Vorschläge der EU Kommission zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik.
Bei diesen Gesprächen wurde deutlich, so Ronsöhr, dass die betroffenen Wirtschaftszweige eine verlässliche Agrarpolitik brauchen und daher die im Rahmen der Agenda 2000 getroffenen Vereinbarungen bis zum Jahr 2006 ohne Änderung Bestand haben müssen. Darüber hinaus soll versucht werden, für den Zeitraum danach den Bereich der Stärkekartoffelwirtschaft – wie bisher – durch eine Sonderregelung abzusichern.
„2 Jahre nach Inkrafttreten der Agenda 2000 darf nicht alles über den Haufen geworfen werden. Niemand kann sich kurzfristig auf radikale Veränderungen – wie vorgesehen – umstellen. Bestehende Strukturen werden unwiderruflich zerschlagen und die Region verliert ein hochinnovatives Unternehmen mit über 500 Arbeitsplätzen", so der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Die von Agrarkommissar Franz Fischler vorgelegte Halbzeitbewertung gehe weit über einen Zwischenbericht zur „Agenda 2000" hinaus und beinhaltet eine grundlegende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. Besonders für die Kartoffelstärkeindustrie und für die Stärkekartoffelanbauer enthält der Bericht tiefgreifende Veränderungen.
Bisher sind die Beihilfen für Stärkekartoffeln an den Anbau und an die Verarbeitung der Kartoffeln zu Stärke gekoppelt. Der Landwirt erhält von der EU eine Ausgleichszahlung und die Industrie eine Prämie. Die Kommission schlägt jetzt anstelle dieser ertrags- und produktionsbezogenen Ausgleichszahlung eine produktionsentkoppelte, betriebsbezogene Zahlung vor. Diese Regelung, die eine Beihilfezahlung ohne die Bindung an die Produktion vorsieht, würde die Rohstoffversorgung der Kartoffelstärkefabriken gefährden, wenn nicht gar unmöglich machen. Denn der Mindestpreis für Stärkekartoffeln (ohne Ausgleichszahlung) reicht nicht aus, um den Anbau der Stärkekartoffeln zu decken.
Auch wenn in diesem Zusammenhang noch viele Fragen offen seien, lehnt die Kartoffelstärkewirtschaft (Landwirte und Stärkefabriken) diese Vorschläge entschieden ab. Einem ganzen Wirtschaftszweig, sogar einer ganzen Region, würde damit die Existenzgrundlage entzogen.
Die Senkung des Getreideinterventionspreises und damit auch die Senkung des Stärkekartoffeln – Mindestpreises um 5 % und eine Modulation (Subventionsabbau) in Höhe von jährlich 3 % bis zu insgesamt 20% stehen ebenfalls auf der Vorschlagsliste.
Dr. Hermann Kues, Friedrich Kethorn, Reinhold Hilbers, Bernd-Carsten Hiebing und Heinrich-Wilhelm Ronsöhr haben zugesagt, sich für die aktuellen Belange der Landwirtschaft und des Unternehmens Emsland-Stärke tatkräftig einzusetzen. „Wir stellen uns hinter die Emslandstärke", so Ronsöhr abschließend.