CDU-Landtagsfraktion gedenkt dem 20. Jahrestag des Mauerfalls vor Ort in Duderstadt

IMG00112-20091110-1528Anlässlich des 20. Jahrestages des Mauerfalls hat die CDU-Landtagsfraktion heute eine auswärtige Sitzung in Duderstadt (Landkreis Göttingen) durchgeführt. Unter den Abgeordneten war auch der Grafschafter Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers. Dieser war bereits gestern in Duderstadt zu Gesprächen eingetroffen und wollte auch die Feierlichkeiten zur 20. Jahrestag der Grenzöffnungen an der ehemaligen Deutsch-Deutschen Grenze miterleben.

„20 Jahre nach dem Fall der innerdeutschen Grenze und dem Ende der DDR-Diktatur wollen wir uns mit Freude und in Dankbarkeit im Rahmen einer auswärtigen Fraktionssitzung in Duderstadt an dieses historische Ereignis erinnern“, sagt Hilbers.

Die Abgeordneten gedachten mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal in Teistungen und dem Besuch der Bildungsstätte am Grenzlandmuseum Eichsfeld dem Fall der Mauer vor 20 Jahren.

Auf der Fraktionssitzung im historischen Rathaus in Duderstadt verabschiedete die CDU-Landtagsfraktion einstimmig die „Duderstädter Erklärung“.

„Der 20. Jahrestag der Maueröffnung ist ein Tag großer Freude. Gleichzeitig ermahnt er uns, die Erinnerung an die SED-Diktatur und die widernatürliche Teilung wachzuhalten“, erklärte CDU-Landtagsabgeordneter Reinhold Hilbers, „Der 9. November 1989 ermahnt uns, die Erinnerung an die Berliner Mauer, die SED-Diktatur und die Deutsche Teilung wachzuhalten. Wir dürfen nicht nachlassen, die Strukturen, Netzwerke, Mechanismen und Instrumente des SED-Unrechtsstaates zu benennen.“

Hilbers besuchte mit seinem Kollegen Lothar Koch aus Duderstadt die Gedenkstätte, die Bildungsstätte und das Museum an der ehemaligen Zonengrenze.

„Mit der verabschiedeten „Duderstädter Erklärung“ hat die CDU-Landtagsfraktion insbesondere der 1.245 Opfer an der innerdeutschen Grenze gedacht. Wir dürfen die Auseinandersetzung mit der zweiten deutschen Diktatur nicht dem Schönreden der Ewiggestrigen und den politischen Verharmlosern der SED-Nachfolgerpartei „Die Linke“ überlassen“, sagte Hilbers.

„Duderstädter Erklärung“ der CDU-Landtagsfraktion

zum 9. November 1989

Die CDU-Landtagsfraktion erinnert am 10. November 2009 im Rahmen einer auswärtigen Fraktionssitzung in Duderstadt und bei einem Besuch im Grenzlandmuseum Eichsfeld an den Fall der Mauer am 9. November 1989. Mit einer Kranzniederlegung am Grenzmahnmal gedenken wir der Opfer an der innerdeutschen Grenze. Die insgesamt 1245 Opfer bleiben unvergessen und mit ihnen die Verantwortlichen für ein unmenschliches Regime. Der 9. November 1989 ist in die Geschichte eingegangen. Er ermahnt uns, die Erinnerung an die Berliner Mauer, an die SED-Diktatur und die widernatürliche Deutsche Teilung wachzuhalten. Für die Politik heißt es, nie nachzulassen beim Benennen der Strukturen, Netzwerke, Mechanismen und Instrumente des SED-Unrechtsstaates. Wir dürfen die Auseinandersetzung mit der zweiten deutschen Diktatur nicht dem Schönreden der Ewiggestrigen und dem Verschleiern der politischen Verharmloser überlassen. Die SED war, „DIE LINKE“ bleibt die Partei der Spaltung Deutschlands. Es ist inakzeptabel, dass „DIE LINKE“ die sozialistischen Verbrechen, Mauer und Stacheldraht verharmlost.

Dieser Entwicklung wollen wir nicht unwidersprochen und tatenlos zusehen.

Nicht nur für die Opfer der DDR-Diktatur, sondern auch für jeden aufrechten Demokraten ist der Versuch der Geschichtsverfälschung unerträglich. Die niedersächsische CDU-Landtagsfraktion setzt sich für die geschichtstreue Aufarbeitung des SED-Unrechtsregimes ein. Die zeitliche Distanz zur DDR darf nicht zum Vergessen führen. Deshalb fordert die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag eine Kultur des Erinnerns, die auch im Geschichtsunterricht der Schulen verankert sein muss. Wir haben daher einen Entschließungsantrag eingebracht mit dem Ziel, dass das Thema der SED-Diktatur als ein elementarer Bestandteil in die Lehrpläne des Geschichtsunterrichts aufgenommen werden muss. Nur wer über die Taten, Opfer und Folgen der SED-Diktatur nichts weiß, gerät in Gefahr, den Tätern von damals auch heute wieder zu Macht und Einfluss zu verhelfen. Dem müssen wir entgegenwirken.

Um die Erinnerung an das Unrecht wachzuhalten und das System der DDR greifbarer zu machen, bietet sich insbesondere für Schüler der Besuch einer Gedenkstätte an. Das unter anderem vom Land Niedersachsen geförderte Grenzlandmuseum Eichsfeld in Teistungen mit dazugehöriger Bildungsstätte und die Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn leisten in diesem Sinne vorbildliche Arbeit. Sie regen junge Menschen an, nachzudenken über Demokratie und Menschenwürde, über Recht und Unrecht. Niedersachsen hatte die längste innerdeutsche Grenze zur DDR und war somit von der deutschen Teilung in besonderem Maße betroffen. Durch den Fall der Mauer ist Niedersachsen aus einer Randlage in die Mitte Europas gerückt. Auch deshalb haben wir allen Grund, voller Stolz und Dankbarkeit auf den Tag des Mauerfalls zu blicken.

Duderstadt, den 10.11.2009