Drogen nicht verharmlosen

Der Grafschafter CDU-Landtagsabgeordnete Friedrich Kethorn und der CDU-Landtagskandidat Reinhold Hilbers besuchten am 3. Juli 2002 die Drogenberatungsstelle in Nordhorn. Im Zusammenhang mit dem Tag gegen Drogen in der Gesellschaft informierten sich Kethorn und Hilbers vor Ort über die Situation der Suchtkranken und über Wege zur Bekämpfung von Rauschgift und seinen Folgen.
„Drogen dürfen nicht verharmlost werden – um Suchtkrankheiten erfolgreich zu bekämpfen, ist deshalb eine strikte Anti-Drogen-Politik notwendig", erklärten Kethorn und Hilbers nach dem Informationsgespräch. Sie forderten, dass die Grundprinzipien einer verantwortungsvollen Politik mit umfassenden Vorbeugemaßnahmen, ausreichenden Therapie- und Nachsorgeangeboten sowie entschlossener Bekämpfung der nationalen und internationalen Rauschgiftkriminalität fortentwickelt werden müsse.
Zwar bleibe die absolute Drogenabstinenz für die CDU die grundlegende gesellschaftliche Zielsetzung, jedoch „haben Drogenabhängige als Kranke einen Anspruch darauf, von unserer Gesellschaft medizinische Behandlung und mitmenschliche Solidarität zu erfahren", betonten Hilbers und Kethorn. Vor diesem Hintergrund bekräftigten sie die Notwendigkeit eines flächendeckenden Angebotes an wirksamkeitskontrollierten Jugend- und Drogenberatungsstellen und anderen Therapieeinrichtungen für Suchtkranke. In diesem Zusammenhang würdigten die CDU-Politiker die kürzlich abgeschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen den kirchlichen Suchtkrankenhilfen und der DROB, die künftig eine noch engere Zusammenarbeit vorsieht, um im Bereich der ambulanten medizinischen Rehabilitation das Hilfsangebot für Suchtkranke im Landkreis zu verbessern. Dieses zukunftsweisende Modell findet nach Angaben der Politiker die uneingeschränkte politische Unterstützung und die Beteiligten nehmen damit eine Vorreiterfunktion in Niedersachsen wahr.
Insbesondere waren Kethorn und Hilbers angetan von dem umfassenden Präventionsangebot der DROB für Kinder und Jugendliche. So werden über schulinterne Lehrerfortbildungen, Elternabende, Unterrichtsbesuche im Rahmen von Unterrichtseinheiten „Sucht" Lehrer, Schüler und Eltern angesprochen. Diese suchtpräventiven Maßnahmen sind geeignet, den Informationsgrad und die persönlichen sowie sozialen Kompetenzen der Schüler, Lehrer und Eltern zu verbessern. Nach Ansicht von Kethorn und Hilbers nimmt vor allem die Familie in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle ein. Wichtig ist dabei, dass Kindern und Jugendlichen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, sie angenommen werden mit ihren Stärken und Schwächen und sie Zuwendung zu ihren persönlichen Problemen erfahren. Die Wertschätzung der jungen Menschen, die Auseinandersetzung mit ihnen und die Eröffnung bestmöglicher Chancen für ihre Entwicklung müssen im Mittelpunkt stehen und nicht nur, wie es oft den Anschein hat, fiskalische Gesichtspunkte, betonten die beiden Politiker. Daher ist es auch eine politische Aufgabe, die Familien zu stärken und sie bei ihrer Erziehungsarbeit zu unterstützen und zu begleiten – die effektivste Maßnahme im Rahmen der Präventionsarbeit.
Die Prävention muss in der Gesellschaft und in der DROB auch künftig einen hohen Stellenwert haben. „Viel zu oft wird der Drogenkonsum verharmlost, obwohl die gesundheitlichen Folgen sehr hart sind und den Abhängigen lebenslang negativ begleiten. Ausserdem stellen Rauschgiftdelikte oft den Einstieg in eine „kriminelle Karriere" dar. Wir fordern daher die Landesregierung auf, im Dialog mit allen verantwortlichen Kräften umgehend ein Programm gegen Drogendelikte an Schulen zu entwerfen", bekräftigten Kethorn und Hilbers.