Niedersächsischer Landwirtschaftsminister stellt sich Diskussion über Milchpreise und Biogas

Auf seinem jüngsten Besuch in der Grafschaft Bentheim sprach der niedersächsische Landwirtschaftsminister, Hans-Heinrich Ehlen vor Landwirten zur Zukunft der Landwirtschaft. Ehlen war auf Einladung des Grafschafter Landtagsabgeordneten Reinhold Hilbers in die Grafschaft Bentheim gekommen.


Hilbers stellte in seiner Begrüßung die Bedeutung des landwirtschaftlichen Sektors in der Grafschaft heraus. „Wir stünden in der Grafschaft nicht so gut dar, wenn wir nicht so tüchtige und erfolgreiche Landwirte hätten, die in den letzen Jahren kräftig in ihre Höfe investiert haben“, sagte Hilbers. „Steigende Kosten und ein drastischer Preisverfall für landwirtschaftliche Erzeugnisse gefährden die Zukunft vieler Höfe.“, so Hilbers weiter. Seiner Einschätzung nach fehle es oft an Wertschätzung für landwirtschaftliche Produkte. Auch aus diesem Grund käme es immer wieder zu Schieflagen am Lebensmittelmarkt. „Es ist wichtig, dass wir unsere Lebensmittel und damit auch die Lebensmittelerzeuger stärker in das Licht der öffentlichen Wahrnehmung rücken.“, forderte Hilbers.

Der Landwirtschaftsminister stellte heraus, dass Im Jahre 2008 die deutsche Landwirtschaft enorm hohe Verbraucherpreise verbuchen konnte. Der Rückgang des Verbrauchs sowohl seitens der Bevölkerung als auch der Industrie sei eine wichtige Ursache für die momentan niedrigen Verbraucherpreise. So wie dieses Jahr besonders die Milcherzeuger den Strukturwandel in der Landwirtschaft durchliefen, so seien es im vorigen Jahr die Landwirte aus dem Schweinesektor gewesen.

Zum Thema der Quotenregelungen in der Milchproduktion machte Ehlen klar, dass die Zukunft der Milchmarktregelungen von großer Bedeutung für Niedersachsen sei: „Alles deutet auf ein Auslaufen der Quotenregelung zum 31.03.2015 hin – dann läuft die geltende Regelung ab.“ Dabei halte er es für den richtigen Weg aus der Quotenregelung auszusteigen: „Milcherzeugung und Milchverarbeitung müssen bis spätestens 2015 weltmarktfähig sein â€" das geht mit der Quotenregelung nicht!“

Trotzdem gelte es der aktuellen Milchpreiskrise kurzfristig zu begegnen. Daher habe die Bundesregierung den Landwirten bereits finanzielle Hilfe angeboten. Ab Juli sollen zinsvergünstigte Darlehen kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrücken helfen. Zudem werde die EU-Kommission die Möglichkeit schaffen, bereits ab dem 16. Oktober einen Abschlag von 70 Prozent der Betriebsprämie auszuzahlen. Außerdem werde beim Agrardiesel auf zwei Jahre begrenzt die Obergrenze von 10000 Litern und der Selbstbehalt von 350 Euro für deutsche Landwirte ersatzlos gestrichen.

Bei der anschließenden Diskussion über Biogasanlagen, stelle Ehlen die Bedeutung der Energie aus Biomasse heraus: „Um die Ziele im Klimaschutz und bei der Schonung endlicher Ressourcen zu erreichen, sind Biogasanlagen unentbehrlich.“
Gleichzeitig mache sie uns unabhängiger von Energie-Importen, was von großer strategischer Bedeutung sei.
Er machte dem Publikum zudem deutlich: „Biogas ist eine Chance für Landwirte, sich unabhängiger vom Lebensmittelmarkt zu machen.