In der Neuen Osnabrücker Zeitung hat der Osnabrücker Polizeipräsident Witthaut, der auch für die Polizei in der Grafschaft Bentheim zuständig ist, angekündigt, in Absprache mit der Landesregierung Umbauarbeiten in seiner Behörde vornehmen zu wollen. Dabei machte Witthaut deutlich, dass für ihn insbesondere auch eine Zentralisierung der Polizeiarbeit zulasten der zahlreichen kleinen Polizeistationen im Westen Niedersachsens – also auch in der Grafschaft Bentheim – in Betracht komme.
Diese Überlegungen kritisiert der Grafschafter Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers deutlich. „Die Polizeistationen auf dem Land – auch bei uns in der Grafschaft – müssen erhalten bleiben.“, fordert der CDU-Abgeordnete. Die Polizei müsse auch in kleinen Gemeinden präsent sein. Offenbar stehen die kleinen Polizeistationen mit weniger als vier Stellen wieder zur Disposition. Dass Witthaut vor dem Hintergrund der Herausforderung bei der Internetkriminalität die Fläche „bluten“ lassen wolle, bewertet Hilbers groben Fehler. Für eine verstärkte Bekämpfung der Internetkriminalität dürfe die Fläche nicht vernachlässigt werden. „Wer das vor hat, schließt eine Baustelle in dem er eine neue aufmacht. Das ist kurzsichtig.“, so Hilbers.
Die Polizei auf dem Land sei wichtig für die Sicherheit. Hilbers widerspricht Witthaut: „Dort wo die Polizei eine Station hat, werden sich die Menschen, die Mein und Dein nicht auseinander halten können weniger betätigen, als dort wo weit und breit keine Polizei zu sehen ist.“
Daher will der Unionspolitiker nun von rot-grünen Landesregierung wissen, ob sie die Meinung des Polizeipräsidenten teilt und die Schließung der Polizeistationen für sie tatsächlich in Betracht kommt. Hilbers will das Thema nun in seiner parlamentarischen Arbeit in Hannover aufgreifen und eine entsprechende Anfrage stellen: „Die Bürger vor Ort müssen wissen, was die Regierung beabsichtigt und was auf sie zukommt.“ Die Schließung von Polizeistation in der Fläche dürfe jedenfalls nicht klammheimlich passieren, ist sich Hilbers sicher.
In der Grafschaft sei in Wietmarschen gerade ein neues Gebäude bezogen worden und in Emlichheim werde ein neues Gebäude gebaut, in das auch die Polizei einziehe. Es könne nicht sein, dass diese Stationen nun zur Diskussion stünden, macht Hilbers deutlich.
