„Wir brauchen eine Änderung des Mindsets hin zu mehr Leistung und für Wachstum in unserem Land“, so fasste der CDU-Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers die Diskussion beim Landtagstalk im Samocca-Cafe in Nordhorn zusammen. An dem Abend hatten der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion UlfThiele, der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim Klaas Johannink und der ehemalige Finanzminister des Landes Niedersachsen und Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers mit einer Runde aus Unternehmern und Bürgern diskutiert.
Es ging dabei um viele Bereiche der Wirtschaft und Themen, die die Wirtschaft augenblicklich ausbremsen. Hilbers forderte weniger staatliche Lenkung und mehr Eigenverantwortung, Entlastung der Bürger und Unternehmen und dafür weniger Subventionen des Staates. In seiner Einleitung forderte Hilbers ein klares Bekenntnis zu Wachstum und Investitionen.
Reinhold Hilbers machte klar, dass es ganz grundsätzlich wieder mehr Vertrauen in die Freiheit des Einzelnen brauche. Es müsse nach Ansicht des Abgeordneten nicht alles vom Staat reguliert und vorgegeben werden: „Anders als Rot-Grün meint, investieren Unternehmen auch ohne Subventionen und Zuschüsse, wenn es Planungssicherheit gibt und die Abgabenlasten sinken.“
In die gleiche Kerbe schlug der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ulf Thiele. „Das Land hat über 2.000 Förderprogramme. Warum erst den Menschen viel Geld wegnehmen, um es dann für kleinteilige Förderprogramme wieder an die Menschen und Unternehmen zu verteilenÄ“, fragt Ulf Thiele und sprach sich dafür aus, einen großen Teil der Förderprogramme zu Gunsten von Entlastungen zu streichen. Das gelte auch für die Kommunen, denen man besser mehr über den Finanzausgleich an die Hand geben könne.
Thiele sprach sich für Leistungsanreize und Technologieoffenheit bei der CO₂-Vermeidung aus. Überstunden sollten steuerfrei sein und der, der arbeitet, sollte wesentlich mehr in der Tasche haben als ein Transferempfänger, wie beispielsweise beim Bürgergeld.
Klaas Johannink als Vorsitzender der Grafschafter Wirtschaftsvereinigung machte zunächst einmal klar, dass wir Arbeitskräfte benötigen. „In der Grafschaft gehen in den nächsten Jahren 600 Arbeitskräfte mehr vom Markt als neue nachkommen“, sagte Jahannink. Um die Lücke zu schließen, sei Bildung von besonderer Bedeutung. Er lobte die Anstrengungen des Landkreises in den Campus Berufliche Bildung zu investieren. Aber auch das Land muss nach seiner Meinung mehr tun, damit Bildung gelingt. Sprachförderung sei besonders wichtig. Der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung sprach sich dafür aus, sich jetzt aktiv darum zu kümmern, auch die Chancen für ein Wasserstoffnetz zu erkennen. „Die Verteilnetze sind nicht geklärt“, sagt Johannink.
Auch die Stromkosten wurden sehr intensiv diskutiert. Für Johannink sind nicht die Stromentstehungskosten das Problem, sondern die Kosten der Verteilnetze. Es müsse umgedacht werden bei der Finanzierung und Ausgestaltung der Kosten. Bürokratie und Regulierung seien für die Wirtschaft die größten Probleme. Er forderte eine Ermöglichungskultur ein. Die Verwaltungen und Politik sollten nicht nach Dingen suchen, die Vorhaben verhindern, sondern dabei helfen, Vorhaben zu ermöglichen.