Förderschulen nicht abschaffen

„Die Förderschulen machen gute Arbeit, auch in Zeiten der Inklusion“, davon zeigt sich der Landtagsabgeordneter Reinhold Hilbers bei seinem Besuch in der Astrid-Lindgren-Schule in Nordhorn überzeugt. Schulleiter Thomas Schwerdt schilderte dem Abgeordneten zusammen mit seinem Konrektor Helmut Röh, dass die Eltern die Schule aktiv wählen. Wie die Verantwortlichen der Schule schildern, möchten mehr Eltern ihre Kinder in der Förderschule für Sprachheilkunde anmelden als Kinder aufgenommen werden können. Es werde im Hinblick auf die inklusive Beschulung sehr genau geschaut, ob die Kinder besser in der Grundschule oder in der Förderschule aufgehoben seien. „Es sind nur Schüler an unserer Schule, bei denen die Eltern das auch so wollen“, sagt Schulleiter Thomas Schwerdt.  

Die  Schüler gingen nach der Förderung nahtlos in eine Regelgrundschule über. Die Sprachförderschule kooperiere sehr eng mit der Hauptschule im gleichen Gebäude. Es gäbe gemeinsame Angebote im AG-Bereich und beispielsweise im Sportunterricht. „Die Erfolge der Schule sind augenscheinlich“, so Hilbers. 

Das ist für Hilbers ein über deutliches Zeichen dafür, dass der Elternprotest gegen Abschaffung der Förderschulen Sprache im kommenden Jahr durch die neue Landesregierung berechtigt ist. Hilbers nennt die Absicht, in diese Förderschulen keine neuen Schüler mehr einzuschulen, einen großen Fehler. „Wir sollten auf die Wahlfreiheit der Eltern setzen. „Die Möglichkeit auch weiterhin Kinder in die Förderschule Sprache einzuschulen, sollte nicht abgeschafft und die Wahlfreiheit nicht aufgehoben werden. Der Inklusion werden auch die Förderschulen gerecht. Inklusion um jeden Preis ist der falsche Weg.“, meint der Grafschafter Abgeordnete. Es lägen inzwischen über 50000 Unterschriften bei einer Eingabe vor, die den Erhalt der Förderschulen Sprache zum Inhalt hat.

„Die Schülerinnen und Schüler erhalten, wenn sie in die Grundschule gehen, auch im Rahmen der Inklusion weniger Förderunterricht als an der Astrid-Lindgren-Schule.“, ist Hilbers überzeugt. „Zumindest ist mir aufgezeigt worden, dass durch Poolstunden und eine Intelligente Aufteilung der Lerngruppen und des Personals an der Sprachförderschule mehr Zeit für die Schüler zur Verfügung steht.“, erklärt er.

Die rot-grüne Koalition hat sich festgelegt, den massiven Protesten von Eltern und Lehrern aus den Förderschulen nicht nachzugeben und die Förderschulen mit den Schwerpunkten Lernen sowie Sprache auslaufen zu lassen. Hilbers kritisiert SPD und Grüne dafür, dass sie den 2011 zwischen CDU, FDP und SPD beschlossenen Konsens zur Inklusion mit diesem Schritt zerstören. Den Eltern der meisten Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werde, so Hilbers, nach den rot-grünen Plänen ab 2015 jedes Wahlrecht genommen, ob sie ihre Kinder an einer Förderschule oder an einer inklusiven allgemeinbildenden Schule unterrichten lassen wollen.

„Rot-Grün darf den seit Wochen aufflammenden Proteststurm der betroffenen Eltern und Schüler, beispielsweise an den Förderschulen Sprache und an den Grundschulen mit Sprachheilklassen, nicht einfach ignorieren. Die Förderschulen müssen als Angebot erhalten bleiben“, fordert der CDU-Politiker auch für die Grafschaft Bentheim, wo die Anne-Frank-Schule als Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache betroffen ist.