Grenzlage als Standortvorteil

Der Grafschafter CDU-Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers zeigt sich anlässlich eines Besuchs des GVZ Europark Coevorden-Emlichheim von der deutsch-niederländischen Kooperation in Fragen der Standort- und Wirtschaftspolitik überzeugt. Zuvor hatte Vincent ten Voorde, Akquisiteur der GVZ Europark, dem Abgeordneten die aktuellen Fortschritte des Europarks präsentiert.

Das GVZ Europark zeichnet sich durch sein grenzüberschreitendes Konzept als Gewerbe- und Industriegebiet aus, das zwischen den Gemeinden Laar in der Grafschaft Bentheim und Coevorden in den Niederlanden entstanden ist. Obwohl eine rechtliche Grenze vorhanden ist und damit weiterhin manche rechtliche Hürden für die Betriebe im Park verbunden sind, spielt die Grenze im Alltag kaum noch eine Rolle. Beispiele sind grenzüberschreitende Betriebsaktivitäten wie die Müllverwertungsanlage und ein Eisenbahnunternehmen besonders erwähnenswert. Auch der grenzüberschreitende Straßenbau und die Bebauung tragen zur Einzigartigkeit des Europarks bei.

Derzeit sind etwa 1200 Beschäftigte im Europark tätig, vorwiegend aus den Niederlanden. Alle verfügbaren Flächen sind bereits verkauft oder reserviert. Der Europark befindet sich somit in der dritten Entwicklungsphase, in der der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Infrastruktur liegt. Dazu zählen beispielsweise die Erweiterung des Euroterminals, die Ortsumgehung in Emlichheim und die Südumgehung in Coevorden. In der dritten Phase soll das Industriegebiet nochmals erweitert werden, um neue Unternehmen anzusiedeln. Auf niederländischer Seite sind keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr gegeben, so dass sich die dritte Phase auf die deutsche Seite des Parks bezieht.

Ein wichtiges Thema, das während des Besuchs diskutiert wurde, war die Energieversorgung und die Kreislaufwirtschaft im Europark. Hierzu soll nach Angaben von Herrn ten Voorde bald eine Studie in Auftrag geben werden, die untersuchen soll, wie der Europark die Energie, die erzeugt wird, auch stärker selbst nutzen kann.

Reinhold Hilbers dazu „Der Europark verfügt mit der Abfallbehandlung und der Biogaserzeugung über ein großes Energie-Potenzial, das gut nutzbar gemacht werden kann. Ich denke dabei insbesondere auch an die Produktion und den Einsatz von Wasserstoff als Zukunftstechnologie“, sagt Hilbers. Er schlägt vor, zu überlegen, ob nicht ein Elektrolyseur sinnvoll wäre, um dort kontinuierlich Wasserstoff aus Abwärme der Abfallbehandlung zu erzeugen.

„Das GVZ Europark Coevorden-Emlichheim ist ein bemerkenswertes Beispiel für eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gewerbesektor und für ein Europa offener Grenzen.  Die Entwicklung des Europarks hat bereits viele positive Effekte gebracht. Der Europark zeigt, wie sich die Grenzlage der Grafschaft von einem Standortnachteil zu einem Standortvorteil gewandelt hat. Es ist jetzt wichtig, dass diese erfolgreiche Zusammenarbeit erhalten bleibt und weiterhin von politischer Unterstützung begleitet wird. Ich ermutige die Abgeordneten, die Förderprogramme im Hinblick auf den Europark zu unterstützen und die Infrastrukturmaßnahmen voranzutreiben, um das volle Potenzial dieses grenzüberschreitenden Gewerbegebiets auszuschöpfen“, sagte Reinhold Hilbers.