Modellprojekt ermöglicht individuelle und kindgemäße Förderung von Kindern mit und ohne Behinderung

Die individuelle und kindgemäße Förderung von Kindern unter drei Jahren mit und ohne  Behinderung wird im Rahmen des Modellprojekts „Integrative Betreuung von Kindern mit Behinderung in Krippen“ innerhalb von kleinen Kinderkrippen und Kindertagesstätten erprobt und wissenschaftlich begleitet. Dafür hatte sich der Grafschafter CDU-Landtagsabgeordneten Reinhold Hilbers im Niedersächsischen Landtag eingesetzt. Nun nimmt auch in der Grafschaft eine Kindertagesstätte an dem Projekt teil. Um sich selbst ein Bild von den Fördermöglichkeiten behinderter Kinder innerhalb integrativer Gruppen zu machen, hat der Abgeordnete Reinhold Hilbers nun den Kindergarten St. Elisabeth in Lohne besucht.

Hilbers zeigte sich begeistert von der Arbeit der Erzieherinnen in Lohne: „Die engagierte Arbeit führt zu einer bestmöglichen Integration von jungen Kindern mit Behinderung â€" davon profitieren nicht nur die Kinder, denen so ein möglichst normales Leben und eine weitgehende soziale Integration ermöglicht wird, sondern auch die Eltern, die so ein Angebot vorfinden, dass ihnen die Möglichkeit eröffnet, wieder in den Beruf einzusteigen.“ Das neue Angebot, das bis 2012 im Projekt weiterlaufen soll, stehe im Einklang mit der christlichen Ãœberzeugung der Gleichwertigkeit jeden menschlichen Lebens. „Wenn wir uns gegen Abtreibungen von Kindern, denen eine Behinderung droht, aussprechen, müssen wir auch Angebote vorhalten, die den Eltern von Kindern mit Behinderung im Alter unter 3 Jahren genauso die Möglichkeit eröffnen, ihren Beruf weiter auszuüben wie es bei Kindern ohne Handicap der Fall ist. “, machte Hilbers deutlich. Er selbst habe sich für das Modellprojekt stark gemacht und will sich dafür einsetzen, dass es auch nach der Modellphase weitergeht.

Das Land Niedersachsen fördert das Projekt mit 1400 Euro je Kind und Monat. Davon kann der Kindergartenträger eine zusätzliche heilpädagogische Fachkraft für die integrative Gruppe bezahlen. Für die Kinder über 3 Jahren (im Kindergartenbereich) besteht bereits eine verbindliche Richtlinie mit Förderung. „Durch das Modellprojekt wird diese Förderung jetzt auch auf den Krippenbereich ausgedehnt“, so Hilbers. Bislang fehlte ein Betreuungsangebot für Kinder  mit Behinderung unter drei Jahren.

Die Motivation der Mitarbeiterinnen fasste die Leiterin der katholischen Kindertagesstätte, Monika Junk, wie folgt zusammen: „Im Mittelpunkt unseres Handelns steht die Umsetzung einer kindgemäßen und der individuellen Behinderung angemessenen Erziehung,
Bildung,
Betreuung und
Förderung von Kindern mit und ohne Behinderung.“ Britta Wille von der Kindertagesstätte erläuterte Hilbers die Integration: „ Wir schaffen Förder- und Betreuungsangebote für alle Kinder gleichermaßen. Wir sind Beobachter und Begleiter, wir trösten, helfen, unterstützen. Wir sind für die Kinder die sichere Basis, als Vertrauenspersonen, die Wärme, Geborgenheit, Zuverlässigkeit, Wertschätzung  ausstrahlen.“ Die Entwicklungsstufen der Kinder und die Fortschritte in ihrer Entwicklung werden dezidiert festgehalten. Die Erfolge sind deutlich messbar.

Diese Motivation unterstütze Hilbers: Nur wenn  eine angemessene Betreuung ermöglicht wird, könne man Familien mit Kindern mit erhöhtem Förderungsbedarf gerecht werden. „Wir müssen uns um alle Kinder unserer Gesellschaft kümmern“, sagte er und will dafür werben, dass in unserer Gesellschaft kein Kind auf der Strecke gelassen werde und seinen Platz in der Gesellschaft finden könne. Neben der demographischen Herausforderung, die sich nur bewältigen lasse, wenn alle Kinder sich nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten entwickeln könnten, sei dies auch eine seiner christlichen Überzeugungen.